„Wasch mich, aber mach mich nicht nass!"

Ziel einer freiwilligen Selbstvereinbarung zwischen Handel und Bundesumweltministerium ist es, die Anzahl der durch uns Verbraucher verwendeten Einwegplastiktüten zu verringern. Dafür sollen ab dem 01. Juli 2016 Kunden in Geschäften einen Obolus für Plastiktüten entrichten. Die Höhe der Gebühr sollen die Geschäfte selbst festlegen dürfen... Das kann natürlich eine erzieherische Wirkung entfalten und uns zur Verwendung von Mehrwegtaschen bewegen. Vorausgesetzt, die Abgabe für Plastiktüten ist entsprechend hoch. Das wäre vernünftig. Was jedoch in Rheda-Wiedenbrück geplant ist erinnert Bündnis 90/Die Grünen eher an den Spruch „wasch mich, aber mach mich nicht nass“ und wird wirkungslos bleiben, bezogen auf das oben genannte Ziel! Was möchte der Handel erreichen? Will er konkret helfen die Menge an Plastiktüten zu reduzieren? Dann hilft es nicht eine freiwillige Spende der Kunden einzufordern. In der Hektik des Einkaufens wird niemand von großer Bereitschaft gelenkt sein, etwas zu spenden, zumal der Spendenzweck nicht konkret genannt wird. Ein Blick in die oft jämmerlich gefüllten Spendenbüchsen für das Wechselgeld, auf den Theken der Geschäfte beweist dieses. Möchte der Handel auffordern für soziale Projekte oder für die Umwelt zu spenden? Dann sollte er darum bitten. Konkret und natürlich mit dem Hinweis auf den Spendenzweck! Nach Auffassung von Bündnis 90/Die Grünen sollte das Entgelt für Plastiktüten hoch genug sein, dass spätestens beim nächsten Einkauf eine Mehrwegtasche Verwendung findet. Das ist zum Einen praktizierter Umweltschutz und zum anderen bleibt dann noch das Geld für die Unterstützung von sozialen oder Umweltprojekten. Inwieweit das Instrument einer freiwilligen Spende für die Verwendung von Plastiktüten mit der in Berlin abgeschlossenen Selbstverpflichtung in Einklang zu bringen ist, ist eine andere Frage. In Berlin ist die Rede von einem angemessenen Entgelt, die Rheda-Wiedenbrücker Kaufleute sprechen von einer freiwilligen Spende. Es bleibt wie es ist:“ Einweg ist kein Weg - nachhaltig ist Mehrweg! Auch das ist zum Teil schon gelebte Praxis. Zum Beispiel auf dem Wochenmarkt in Wiedenbrück.

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