BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ortsverband Rheda-Wiedenbrück

Bürgerbefragung "Südring" vom 03. bis 30. Juni 2025

05.05.25 –

Im Zeitraum vom 03. 06. 2025 bis zum 30. 06. 2025 findet eine Bürgerbefragung zum Südring statt.

 „Sind Sie grundsätzlich dafür, dass der Neubau des Ringschlusses Südring in Rheda-Wiedenbrück (zwischen der Kreuzung K 1, Lippstädter Straße und der K 9, Rietberger Straße) weiterverfolgt wird?“


Hier unsere Stellungnahme:


Südring – Schluss damit!
Der geplante Ausbau des Südrings - eine 1,2 Kilometer lange Straßen- und Brückenverbindung - ist ein seit Jahrzehnten kontrovers diskutiertes Thema. Dieser Straßenneubau bringt erhebliche Nachteile: finanziell, ökologisch und sozial. Deshalb lehnen wir das Projekt entschieden ab. Hier die wichtigsten Kritikpunkte:

Baukosten kommunal unbezahlbar
Ein zentrales Argument gegen den Südring-Ausbau sind die immensen Kosten: allein 15 Millionen nur für Bau. Die Gesamtkosten für die Umsetzung werden mit jeder neuen Berechnung höher angesetzt - ein unkalkulierbares Risiko für die Stadtkasse. Von Kreis, Land und Bund ist derzeit keine finanzielle Unterstützung zu erwarten. Das bedeutet, die Stadt muss die Kosten alleine tragen. Unser Haushalt ist bereits jetzt extrem angespannt. Das wird den Erhalt unserer beiden Freibäder und Bibliotheken, die Modernisierung unserer Schulen und Sportanlagen gefährden oder gar unmöglich machen. Unbezahlbar! Unverantwortlich!

Naturzerstörung stoppen
Das geplante Bauvorhaben zerstört massiv die örtliche Natur. Besonders betroffen ist ein schützenswertes Areal direkt am Erholungsgebiet Stadtholz. Dieses Gebiet ist nicht nur Rückzugsort zahlreicher Tier- und Pflanzenarten. Es ist auch ein wichtiger Naherholungsraum für die Menschen unserer Stadt. Die bisher noch meist naturbelassenen Geh- und Radwege werden täglich allein von über 1.300 Kindern genutzt. Diese Wegeverbindungen werden durch die Bauarbeiten und den späteren Verkehr stark beeinträchtigt. Unverantwortlich!

Kinder schützen, Lärm verhindern
Ein Ausbau des Südrings führt zu deutlich mehr Autoverkehr und Lärm. 824 Meter Lärmschutzwand müssen gebaut werden. Eine Wand mit einer Höhe von bis zu 4 Metern verschandelt das Landschaftsbild und zerschneidet brutal das bisher intakte Wohn- und Schulgebiet. Der zusätzlich entstehende Lärm wird trotzdem Wohngebiete, Schulen, Gärten und Sportplätze treffen. Auch die Luftqualität wird spürbar schlechter werden. Das ist vor Allem für Kinder und ältere Menschen ein Gesundheitsrisiko. Der Schulweg und der Weg nachmittags zum Sport wird für alle Kinder erheblich gefährlicher. Unverantwortlich!

Keine spürbare Verkehrsentlastung für Wiedenbrücks Innenstadt
Die Verkehrsstudie der Bürgerinitiative zeigt, dass die bisherigen Prognosen zur Verkehrsentwicklung in der Wiedenbrücker Innenstadt unzutreffend sind. Das bestätigt auch das beauftragte unabhängige Gutachterbüro. Die tatsächlichen Verkehrsdaten zeigen, dass das erwartete Verkehrsaufkommen deutlich niedriger ausfällt als ursprünglich einmal angenommen. Die Wasserstraße und Lange Straße werden viel weniger entlastet als vor 30 Jahren erhofft. Das rechtfertigt auf keinen Fall einen so aufwändigen Straßenneubau im Süden Wiedenbrücks.

Fazit
Der Ausbau des Südrings ist unverantwortlich: finanziell, ökologisch, sozial und verkehrspolitisch. Die enormen Kosten, die irreparablen Schäden an Natur und Naherholung sowie die tatsächlichen Verkehrsdaten sprechen klar gegen das Projekt.

Teure, überdimensionierte Straßenneubauprojekte im Denken der Achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts sind aus der Zeit gefallen. Eine echte Verkehrswende sieht ganz anders aus.

Die Stadt sollte endlich ernsthaft über alternative Lösungen nachdenken, die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger erhalten und nachhaltiger mit begrenzten Ressourcen umgehen.

Bitte stimmen Sie für NEIN zum Ausbau des Südrings!
 


Der geplante Südring für direkt vorbei an einem Schulzentrum, an den Kleingärtnern, an dem Sportgelände Burg und quer die schützenswerte Natur mit der Ems.
Gibt es irgendwo eine ca. 1,25  km lange Straße, die mehr Schaden anrichten kann als der geplante Südring?

Ob gegen den Gerichtsbeschluss überhaupt Revision eingelegt werden kann, wird sich voraussichtlich erst in 2026 entscheiden. 


Weitere Details bei der Bürgerinitative "Südring? NEIN!": 
https://suedring-nein.de